Bestnote: Lernerfolg verdoppeln - Prüfungsangst halbieren.
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Du stehst am Anfang einer Lernphase oder kurz vor den Abi-Prüfungen?
Ein Berg an Lernstoff thront auf deinem Schreibtisch.
Panik kriecht in deinen Kehlkopf.
Du fragst dich:
Lernpläne: Alles, was du darüber wissen musst
In diesem Artikel werfe ich einen etwas anderen Blick auf Lerntricks, Lernmethoden und Lerntechniken, damit du deine nächste Prüfung sicher und ohne Prüfungsangst bestehen kannst.
Ich stelle dir den Progress-o-Meter vor, ein völlig
kostenloses Lernplan-Konzept, das ich selber entwickelt habe.
Mit dem Progress-o-Meter sparst du dir viel Lernzeit und eine Menge Ärger.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch: Bestnote: Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren.
Am Anfang fällt es wirklich schwer, das ganze Thema der Prüfung beziehungsweise den Lernstoff zu überblicken. Wer dann einfach loslernt, wird sich zwangsläufig verzetteln. 95 Prozent der Lernenden geht es so.
Damit dir das nicht passiert, verschaffe dir erstmal einen Überblick wie ein Wanderer in den Bergen. Wenn er keinen Plan/keine Karte hat, dann sucht er sich einen Berg, von dem aus er das Gelände gut überblicken kann. Du kannst diesen Berg erklimmen, indem du die richtigen Fragen stellst.
Diese vier grundsätzlichen Fragen, auf denen sich die Lernstrategie aufbaut, helfen dir für den ersten Schritt:
Im Abitur gibt es drei verschiedene Anforderungsbereiche. Beim ersten will der Lehrer sehen, ob sich der Schüler Dinge merken kann, also ob er sich hinsetzen, strukturiert lernen und Themen auswendig lernen kann. In Anforderungsbereich 2 wird analysiert, ob er das Thema wirklich verstanden hat und im dritten, ob er weiterdenken und eine eigene Meinung vertreten kann. Beim Abi ist das relativ klar, denn die Erwartungen werden deutlich kommuniziert. Dennoch beginnen viele Schüler einfach mit planlosem Lernen. Sie achten nicht darauf, welches höhere Ziel, welcher Zweck mit diesen Lernblöcken verfolgt wird. Dabei kannst du mit der richtigen Strategie bereits herausbekommen, was in der Prüfung drankommt!
Beim Studium kann das ähnlich sein. Von einem Philosoph wird wahrscheinlich eher erwartet, diskutieren zu können, ein Mathematiker soll logisches Verständnis zeigen und Gleichungssysteme lösen und ein Ingenieur soll vermutlich zeigen, dass er einen Prozess verstanden hat. Das eigentliche Ziel dieser Inhalte ist also immer sehr verschieden und bestimmt ein Stück weit die Perspektive auf das Lernen und die darauffolgenden Methoden.
Mit dieser Frage klärst du, welche Schritte du gehen musst, um für dieses Ziel zu lernen. Wenn du Logik verstehen musst, musst du mehr diskutieren und über die Inhalte nachdenken. Wenn du nur einen Vokabeltest hast, musst du mehr auswendig und auf Wiederholungen lernen. Diese Beispiele zeigen, dass unterschiedliche Lernschritte aus verschiedenen Zielen folgen.
Sortiere deinen Lernstoff und kategorisiere ihn in Themenblöcke. Das bringt Struktur, nicht nur auf deinem Schreibtisch, sondern auch in deinem Kopf. Dieses Zerkleinern in gedächtnisfreundliche Happen lässt den Lernberg zudem nicht mehr ganz so mächtig erscheinen und hilft dir, ihn in kleineren Etappen abzuarbeiten.
Um eine Methode auszuwählen, frage dich, wie die Prüfungsfragen formuliert sind.
Suche nach Beispielen von letzten Prüfungen, frage den Lehrer oder höhere Semester/Schüler/Geschwister oder google im Internet. In einer statistischen Frage vergleicht man beispielsweise qualitative mit quantitativen Forschungsmethoden.
Wenn du das weißt, macht es Sinn, dir in der Lernvorbereitung eine Übersichtstabelle anzufertigen, in der du die Methoden gegenüberstellst.
Kurzfristiges Lernen baut auf denselben Bedingungen auf wie langfristiges Lernen. Grundvoraussetzung um etwas zu behalten ist, dass ich das Gelernte verstehen, wahrnehmen, verarbeiten und speichern kann.
Das geht nicht durch einen oberflächlichen Vorgang wie Zuhören oder Vorlesen, denn dabei geschieht nur eine sehr anfällige, brüchige Verarbeitung. Die Inhalte müssen geknetet, geformt und verändert werden, um sie in unser eigenes Wissensnetz einzupassen und zu verweben.
Auch hier sind drei Fragenblöcke essentiell.
Wenn du lernst, einen Sinn hinter dem Gelernten zu sehen, fällt es leichter, dir den Stoff zu merken. Dieser Prozess heißt Reframing. Überlege dir, wer diese Informationen braucht und wann sie wo angewendet werden.
So kannst du den Gedanken umgehen, dass du gerade nur Zeit verschwendest, weil du diese Informationen nie brauchen wirst. Ich stelle mir zum Beispiel vor, dass ich vielleicht mal nach Afrika fahre, wenn ich in der Geografie-Stunde sitze. Oder, dass ich diese Rechnung in Mathe später meinen Kindern erklären kann, wenn ich sie jetzt verstehe.
Durch diese Methode fällt es leichter, den Lernstoff spielerisch zu sehen.
Im zweiten Schritt solltest du lernen, den Stoff in eigenen Worten zitierfähig wiederzugeben. Es geht darum, ganz einfach zu erklären, worum es geht.
Versuche also den Inhalt möglichst einfach zusammenzufassen und zu erklären. Stelle dir dabei am besten vor, du musst deinen Lernstoff in wenigen Minuten jemandem erklären, der davon noch nie gehört hat. Oder teste dies einfach selber an deinen Geschwistern, deiner Oma oder dem Postboten.
Trenne dieses „Global Picture“ und das „Warum“ schön von den Details. Die Details sind die „WIE“-Fragen:
Diese ergibt eine Tabelle, die dir hilft, die Inhalte in kleine Schritte zu zerlegen. Zudem können darin auch die Themen sauber voneinander abgegrenzt dargestellt werden. So kannst du die Themen flexibel nach Laune ausmalen, dir Feedback geben und Kernaussagen hineinschreiben.
Eine sehr flexible Übersicht über deinen Lernfortschritt.
Hier erkläre ich dir diese Version eines Lernplans im Video:
Achtung: Viele Schüler und Studierende haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihrem Lernplan bzw. Progress-o-Meter hinterher hecheln.
Aber waren wir nicht erst einmal auf dem Berg, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen?!
Von dort können wir noch nicht jeden Stein sehen und wie viele Wölfe unten herumstreunern. Potentielle Fallen und Schlingpflanzen, die uns entgegenkommen, verstecken sich noch im Dunkeln.
Ein Lernplan ist immer eine meist sehr optimistische Schätzung, wie schnell wir vorankommen.
Je nach Länge des Prüfungsvorbereitungsprozesses müssen wir den Plan und unseren Fortschritt alle 1 bis 2 Wochen reflektieren.
Was habe ich schon geschafft, was fällt mir leicht, wovor drücke ich mich, was steht als Nächstes an, was sind die größten Hindernisse und wie kann ich diese in der nächsten Woche umschiffen?
Deswegen: Zeichne jede Woche einen neuen Progress-o-Meter, und passe den Lernplan an. So startest du mit neuem Schwung in die neue Woche.
Alles über mein Lernplan-Konzept „Progress-o-Meter“
Viele sind enttäuscht vom Planen. Im Schnitt schaffen wir nur etwa die Hälfte dessen, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind zu optimistisch und planen keine Reserven ein. Dann haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir unseren Plänen hinterherlaufen.
Dabei ist ein Lernplan nichts, was zwingend so passieren wird. Ein Lernplan ist auch nur ein Plan! Während wir an seiner Umsetzung arbeiten, kommen neue Infos und Aufgaben hinzu. Prioritäten müssen neu gesetzt werden.
Übersicht.
Alle To-dos müssen auf einen Blick erkennbar sein.
Meilensteine.
Die Motivationsforschung zeigt: Kurzfristige Ziele spornen mehr an als weit entfernt liegende. Sind Aufgaben unstrukturiert oder zu groß, lähmt das.
Zeitbegrenzung.
Die Arbeit dehnt sich so lange aus, wie Zeit zur Verfügung steht. Hast du zwei Monate für eine Hausarbeit, benötigst du zwei Monate. Hast du nur vier Wochen, schaffst du es auch in dieser Zeit. Jeder Zwischenschritt bekommt also einen Zeitcontainer zugewiesen.
Flexibilität.
Pläne sollen Unsicherheit durch Vorstrukturierung der Zukunft senken. Diese hängt von vielen Faktoren ab, deswegen müssen Planänderungen möglich sein.
Motivierend.
Zwischenschritte, Zeitbegrenzung und Flexibilität sind wichtige Grundlagen für die Motivation. Was kannst du zusätzlich einbauen, das Spaß bringt? Wie wäre es mit Lerngruppen, kreativem Arbeiten mit Mindmaps, Lernpostern oder Wiederholungen in einer schönen Umgebung?
Kontrolle.
Dein Lernplan sollte eine leichte Kontrolle ermöglichen, denn Feedback ist einer der wichtigsten Motivationsfaktoren.
Ich habe ein System entwickelt, das diese Kriterien gut erfüllt und sich für alle Arten selbstbestimmter Projektaufgaben (Lernen, Hausarbeiten, Promotion etc.) eignet. Der „Progress-o-Meter“ ist ein Lernplan mit eingebauter Fortschrittskontrolle: Wie beim Tachometer lässt sich hier jederzeit das Fortschrittstempo ablesen. Du siehst sofort, wo du stehst. Der Progress-o-Meter ist so detailliert, dass du jeden Tag damit arbeiten kannst, aber trotzdem so kompakt, dass er auf eine Seite passt. Neugierig?
Das Beispiel ist für eine Anatomie-Prüfung.
Achtung: Das ist ein sehr vereinfachtes Beispiel, um das Prinzip zu verdeutlichen. Ich habe dieses Thema gewählt, weil sich jeder unter diesen Themen was vorstellen kann.
Verstanden? Also los:
Themen: Für die Anatomie-Prüfung von Medizinstudentin Sophie waren es die drei Blöcke „Knochen“, „Sehnen“, „Muskeln“. Jedes dieser Themen war in diesem Fall gleich wichtig – der Lernaufwand musste entsprechend gleichmäßig verteilt werden.
Unterthemen: Meist gibt es mehrere Möglichkeiten der Untergliederung. Sophie entschied sich für die Einteilung nach Körperteilen (Arm, Bein, Rücken etc.) Diese Unterthemen hat sie links in der Tabelle für die einzelnen Blöcke aufgelistet.
Arbeitsschritte: Sophie hat sich nun für sechs Prozessschritte entschieden: Mitschriften durchgehen, dann die Folien aufarbeiten und in die Mitschrift einarbeiten. Es folgen: Lehrbuch lesen, Fakten durchsprechen und Prüfungssimulation mit der Lerngruppe. Zum Schluss will sie noch eine Survival-Zusammenfassung für jedes Unterthema erstellen
Priorisieren: Manche Themen lassen sich nach dieser ersten, vereinfachten Auflistung noch zusammenfassen.
Sophie wollte z. B. immer Arm und Bein sowie Hand und Fuß gemeinsam lernen, weil diese Unterthemen viele Ähnlichkeiten aufwiesen. Bei Nebenthemen wollte sie die Mitschriften und die Folien gleichzeitig bearbeiten.
Bei anderen Dingen ist es vielleicht schon absehbar, dass sie besonders wichtig und zeitintensiv sind, so dass man sie vorher schon entsprechend kennzeichnet.
Damit dein Lernplan dich garantiert zum Erfolg führt, habe ich noch zwei kleine Extras für dich zum Download: Hier findest du einen Workshop für deine Prüfungsstrategie und ein Muster für eine Lernplan-Vorlage.
Selbst wenn du viel Zeit zur Verfügung hast, mache nicht den Fehler, ausgiebig ein einziges Fach bzw. Thema zu lernen und dann erst das nächste. Da kommt garantiert was dazwischen oder du verzettelst dich.
Z. B. bei drei Wochen: eine Woche Grundlagen für alle Themen, eine Woche Vertiefung aller Themen, eine Woche Wiederholung. Das beugt Panik vor, denn du schaffst schnell einen Grundstein in jedem Themengebiet. Das Erkennen von Zusammenhängen wird leichter und die Effizienz gesteigert.
Ich nenne das „hierarchisches Arbeiten“, weil man bei grundlegenden Dingen beginnt und diese zunächst über alle Themen hinweg erarbeitet.
Wenn du dann noch Zeit hast, geht es in die Vertiefung. Gehe nach Ablauf der selbst gesetzten Zeit pro Lerneinheit zum nächsten Thema über – auch wenn du nicht alles geschafft hast! Du wirst bald merken, warum.
Suche zu Beginn auch nach Überschneidungen. Fasse diese Themen zusammen – auch über Fächer hinweg. Nehmen wir an, du hast einen Grundkurs (z. B. Physik) und lernst gleichzeitig für ein Vertiefungsfach (Quantenmechanik). Beginne mit dem Lernen dort, wo sich Grund und Vertiefungskurs überschneiden. Das spart Zeit und du lernst intensiver, weil du die Themen aus zwei Richtungen beleuchtest.
„Die Strategie und den Lernplan auszuarbeiten, erschien mir erst eher zeitaufwendig als gewinnbringend. Dann habe ich jedoch gemerkt, dass die Erstellung recht einfach ist und mir im Endeffekt Zeit und vor allem Nerven gespart hat.“
Alexandra
Der Lernplan „Progress-o-Meter“ beantwortet eine zentrale Frage:
Wie finde ich heraus, dass ich genug gelernt habe?
Eben dann, wenn du in jedes Kästchen einen Smiley oder Haken, eine hohe Prozentzahl, viele Sternchen, gute Noten etc. schreiben kannst!
Hier ist eine Abwandlung des Progress-o-Meters, die das recht deutlich zeigt: Eine Japanologie-Studentin bereitete sich auf ihre Prüfung vor. Sie musste sich Fakten zu einzelnen Themen selbst erarbeiten. Es sollten zehn Fragen zu je einem kulturellen Aspekt abgefragt werden. Es gab 80 Punkte, also acht Punkte pro Frage. Wie kommt die Studentin auf ihre acht Punkte pro Frage? Das war für sie zunächst total mysteriös. Wir entwarfen ein Lernmuster pro Thema, z. B. Shintoismus:
Wir listeten die Themen links auf. Oben standen nun die fünf inhaltlichen Kategorien. Damit hatte sie ein Gerüst, die Infos einzuordnen. Das verschaffte ihr Sicherheit und sie konnte besser einschätzen, wann sie von einem Thema genug gelernt hatte: nämlich genau dann, wenn sie alle Punkte dieser fünf Kategorien erarbeitet hatte. Einfach, oder? Weniger Unsicherheit, größere Erfolgschancen – und das alles mit einer simplen Übersicht.
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