Konzentrationsstörungen stören

Konzentrationsstörungen in Büro, Schule und Studium

Manager und andere Schreibtischtäter werden Studien zufolge circa alle zehn Minuten in ihrer Arbeit unterbrochen. Dann dauert es bis zu einer halben Stunde, bis die Tätigkeiten wieder aufgenommen werden. Schüler oder Studierende werden zwar nicht so oft gestört, doch ist es noch schlimmer, beim Schreiben einer Hausarbeit oder dem Lesen eines komplizierten Buches herausgerissen zu werden als aus dem Tagesgeschäft.

Nach Störungen merkt man schnell: Die Qualität des Denkens ist einfach nicht dieselbe. Man verliert den Faden und kommt nicht dazu, sich intensiv in eine Aufgabe hineinzudenken. Ich habe den Unterschied genau beobachtet und bin sehr ernüchtert: Wenn ich mich tief in eine Aufgabe eingearbeitet habe, fließen mir die Ideen und Assoziationen nur so zu. Man hat das Gefühl, richtig gute Einfälle zu haben, und kommt gut voran. Plötzlich kommt ein Anruf, man horcht auf und geht natürlich sofort ran. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, jemand sagt ein Treffen ab, man legt auf und – wo waren wir gerade? Ach, ich hol’ mir mal schnell eine Kleinigkeit aus der Küche… Man kommt wieder, setzt sich und starrt irritiert oder gedankenleer auf den Bildschirm. *Puff! Die Luft ist raus, der Gedanken-Flow gerissen. Ärgerlich!

Konzentrationsstörungen werfen dich aus der Bahn


Es fällt dann unheimlich schwer, wieder ins Arbeiten oder Lernen hineinzukommen. In den meisten Fällen gelingt es an diesem Tag gar nicht mehr. Wir sind keine Kreativitätsmaschinen (leider!), die man einfach an- und abstellen kann. Vor allem beim konzeptionellen Arbeiten und beim Lernen ist Ruhe angesagt! Es ist nur legitim, sich für wichtige und denkschwere Aufgaben abzuschirmen.

Externe Störungen sind aber nur ein Faktor. Oft verhindern wir tiefe Gedankengänge, indem wir uns selbst ablenken. Plötzlich rechnet man mit Begeisterung die WG-Telefonrechnung aus, die schon Wochen unbeachtet herumlag, statt den Bericht zu schreiben. Das Bad wird genau dann auf Hochglanz gewiegelt, wenn das dicke Methodenbuch auf dem Schreibtisch wartet. Und die Kaffeeküche ist immer genau dann der richtige Gedankenzufluchtsort, bevor dich die Datenanalyse richtig herausfordern kann…

Was viele als Konzentrationsstörungen empfinden, ist oft nur ein Resultat unserer heutigen Multioptionsgesellschaft im Informationszeitalter. Wer zwei Telefone, fünf Social Media-Kanäle und drei Mailadressen zu kontrollieren hat, braucht sich nicht wundern, wenn seine Konzentration gestört ist!

Es folgen ein paar SOS-Maßnahmen gegen äußere und innere Ablenkungen…


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Konzentration / Konzentrationsstörungen / Dr Martin Krengel


Ablenkungen ablenken oder:

Konzentrationsstörungen stören: 6 Methoden

Aus den Augen, aus dem Sinn.

Drehe den Fernseher um, verstecke Zeitungen, Bücher und Dinge, die dich ablenken. Schreibe Ideen und Dinge, die du jetzt gern tun würdest, auf kleine Zettel. Diese wandern in eine „Träumekiste“. NACH dem Projekt / der Prüfung öffnet sich die Schatztruhe: Such dir eine Belohnung aus!

Ein Ort zum Denken.

Wenn es gar nicht geht, flüchte an einen Ort, an dem du gut arbeiten kannst. Das mag die Bibliothek um die Ecke sein, deren Denkatmosphäre dich beruhigt oder das Lieblingscafé, dessen Espresso dich zuverlässig durchstarten lässt. Vielleicht ist es die Parkbank, die dir neue Ideen bringt oder ein freier Konferenzraum, der dich vor der Bürokommunikation schützt.

Verstecken.

Flüchte in eine fremde Bibliothek. Dort triffst du keine bekannten Gesichter und deine Aufmerksamkeit ist dort, wo sie hingehört: im Buch. Oder tauche ganz unter, an einen Platz, an dem du dich wohlfühlst und gut lernen kannst. Das kann bei deinen Eltern auf dem Land oder im Wochenendhaus deines Onkels sein oder gar im Kloster. Vielleicht sogar der Bungalow am Meer. Das ist eine schöne Sache: das Büffeln mit etwas Erholung und Lebensstil zu verbinden. Übrigens: Stephen Covey hat seinen Bestseller ein Jahr lang mit seiner Familie auf Hawaii geschrieben! Die wohl angenehmste Art und Weise, Millionär zu werden…

Homeoffice.

Rechne deinem Chef vor, wie viel Zeit dir durch den Arbeitsweg und Unterbrechungen an einem Tag entgeht, und erkläre ihm, wie wichtig das ungestörte Durchdenken dieses einen Konzeptes für das Wohl seiner Firma ist. Vielleicht startet ihr einen Testversuch – dagegen kann niemand etwas sagen. Ziel sollte sein, dass du dir zwei- bis viermal im Monat einen Homeoffice Tag nehmen kannst, um ungestört wichtige Dinge zu durchdenken. Ist dies nicht möglich, sind subversive Taktiken gefragt: Blocke Auswärtstermine etwas länger im Teamkalender und arbeite auf dem Rückweg eine Stunde im Café. Der frische Wind tut gut und schützt vor neuen Aufgaben.

Störungen stören.

Normalerweise ist mein Handy auf lautlos, damit ich SMS nicht höre und E-Mails werden automatisch nur alle zwei Stunden abgerufen. Doch wenn es hart auf hart kommt: Schalte dein Handy aus, ziehe das Internetkabel aus dem Rechner (bzw. deaktiviere das WLAN), hänge ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür oder tritt den Rückzug an einen ruhigeren Ort (z.B. einen Seminarraum) an.

Fange weitere Zeitdiebe und Energiefresser.

 









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